Ostfriesland

Ostfriesland liegt an der Nordseeküste und ist die nordwestlichste Region Deutschlands. Im Allgemeinen wird unterschieden zwischen Ostfriesland im historisch-politischen Sinne (um das es im vorliegenden Artikel geht) und dem geografischen Begriff Ostfriesland, der zuweilen weiter gefasst ist (siehe dazu den Artikel Ost-Friesland). Das Ost in Ostfriesland bezieht sich darauf, dass es im östlichen Teil des alten Friesland liegt – im Gegensatz zum Westfriesland genannten Teil (der Provinz Friesland und der nordholländischen Region Westfriesland in den Niederlanden). Neben diesen beiden Frieslanden gibt es das als Nordfriesland bezeichnete Gebiet im nordwestlichen Schleswig-Holstein, das jedoch außerhalb der im Heiligen Römischen Reich als Friesland bezeichneten Gebiete liegt.

Ostfriesland umfasst die kreisfreie Stadt Emden sowie die Landkreise Aurich, Leer und Wittmund. Diese bilden – von kleineren Grenzkorrekturen abgesehen – das Gebiet des ehemaligen Fürstentums Ostfriesland (1464–1744), das als Regierungsbezirk Aurich innerhalb Preußens, dann Hannovers, wiederum Preußens und später Niedersachsens bis 1978 fortbestand. Die Einwohner dieses Landstrichs sind die einzigen, die sich noch als Ostfriesen bezeichnen. Zudem sind die Stadt und die drei Kreise das Gebiet, das von der Ostfriesischen Landschaft, dem „Kulturparlament“ der Ostfriesen, und dem Staatsarchiv Aurich betreut wird.

Ostfriesland wird begrenzt von den drei oldenburgischen Landkreisen Friesland (Grenze ist die sogenannte Goldene Linie), Ammerland und Cloppenburg im Osten sowie dem Landkreis Emsland im Süden. Im Westen grenzt Ostfriesland an die Niederlande, im Norden an die Nordsee. Dem Festland vorgelagert sind die Ostfriesischen Inseln, von denen sieben bewohnt sind.

Die Inseln Wangerooge und Minsener Oog zählen zu den Ostfriesischen Inseln (mit großem „O“), sind aber keine ostfriesischen Inseln (mit kleinem „o“), sondern oldenburgische. Hintergrund dieses verwirrenden Sprachgebrauchs ist der Unterschied zwischen „Ostfriesland“ (Betonung auf der zweiten Silbe) und „Ost-Friesland“ (Betonung auf der ersten Silbe): Nur der westliche größere Teil des Gebietes zwischen Ems und Jadebusen bildete bis zur Gründung des Regierungsbezirks Weser-Ems auch eine „Ostfriesland“ genannte politische Einheit. Der kleinere östliche Teil Ost-Frieslands war in seinem nördlichen Abschnitt, dem Jeverland, zunächst selbstständig (als Herrschaft Jever, zu der auch Wangerooge gehörte), in seinem Südabschnitt, der Friesischen Wehde, bereits früher Teil Oldenburgs.

Ostfriesen fühlen sich als Teil der friesischen Kultur – als Friesen, die in den Nationalstaaten der Niederlande und Deutschlands an der Nordseeküste wohnen.

Historisch reicht das hochmittelalterliche Siedlungsgebiet von der Lauwerszee (bei Groningen) bis zur Weser (Stedingen) und nördlich der Linie Wildeshauser Geest – Hümmling – Hondsrug. Zur Sektion Ost des Friesenrates gehören daher neben Organisationen aus Ostfriesland, dem Oldenburger Friesland und dem Saterland auch solche aus den Landstriche Butjadingen (Landkreis Wesermarsch) und Land Wursten (zwischen Bremerhaven und Cuxhaven).

Vor allem in kulturellen, aber auch in politischen und administrativen Belangen zeigt sich ein Bemühen um den Erhalt historisch gewachsener Strukturen und ein Festhalten an organisatorischen Abgrenzungen zum Umland. An diesem ausgeprägten Eigenbewusstsein scheiterte etwa der Zusammenschluss der Landkreise Wittmund und Friesland im Zuge der niedersächsischen Landkreisreform zum 1. August 1977 – jedoch „beiderseitig“. Der Landkreis hieß Friesland, Kreisstadt war Wittmund. Nach Klagen vor dem Staatsgerichtshof in Bückeburg wurde der Zusammenschluss zum 1. Januar 1980 zurückgenommen. Auch in der Polizeiorganisation – der Landkreis Wittmund wurde 2005 der Polizeiinspektion in Wilhelmshaven und damit der Polizeidirektion in Oldenburg zugeschlagen, während die Kreise Aurich und Leer sowie die Stadt Emden zwei weitere Polizeiinspektionen innerhalb der Polizeidirektion Osnabrück bildeten – ließ sich eine übergreifende Gliederung nicht durchsetzen. Die Regelung wurde 2007 nach vielerlei Bitten und politischen Interventionen zurückgenommen, der Kreis Wittmund der Polizeiinspektion Aurich angeschlossen.

In Ostfriesland ist eine große Zahl von Baudenkmälern erhalten geblieben. Entsprechend der Struktur Ostfrieslands sind diese nicht nur in den Städten zu finden, sondern auch in vielen Dörfern.

Unter den architektonisch herausragenden Sakralbauten sind die Ludgerikirche in Norden, die größte Kirche Ostfrieslands, sowie die Neue Kirche und die Große Kirche in Emden zu nennen. Letztere verbindet die bis in Mittelalter zurückreichende historische Bausubstanz der im Zweiten Weltkrieg zerstörten reformierten „Moederkerk“ mit einem Neubau aus den 1990ern und beherbergt heute die Johannes a Lasco Bibliothek. Zahlreiche weitere Gotteshäuser Ostfrieslands stammen aus dem Mittelalter, viele Dorfkirchen sind im romanischen und gotischen Stil erbaut.[91] Ein Unikat ist die Suurhuser Kirche, die den schiefsten Kirchturm der Welt beherbergt und daher im Guinness-Buch der Rekorde steht.

Eine Vielzahl von beachtenswerten Profanbauten ist insbesondere in den ostfriesischen Städten zu finden. Aus allen Epochen seit ungefähr 1450 finden sich stilprägende Gebäude. Eine Vielzahl von historischen Gebäuden befindet sich beispielsweise in den Innenstädten von Aurich und Leer. Auch in der Stadt Emden, die während eines Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört wurde, sind noch Gebäude vergangener Jahrhunderte vorhanden. Daneben hat Emden eine Vielzahl von Bunkern aus dem Krieg aufzuweisen, die heute auf unterschiedliche Art genutzt werden.

Zu den herausragenden Museen der Region gehören die Kunsthalle in Emden, das Ostfriesische Landesmuseum in Emden und Teemuseen in Norden und Leer. Ostfriesische Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts kann im Haus Samson in Leer besichtigt werden. Daneben gibt in vielen Orten Heimat- und Regionalmuseen wie das Historische Museum Aurich oder kleinere themenbezogene Museen wie das Ostfriesische Landwirtschaftsmuseum in Campen oder das Moormuseum Moordorf, das sich der Geschichte der Moorkolonisation widmet. In Emden und Leer gibt es Museumshäfen mit historischen Schiffen.

Ostfriesland war früher reich an Klöstern, von denen das Kloster Ihlow den größten Einfluss auf Politik und Landesausbau hatte. An dessen Stätte in Ihlowerfehn erinnert seit 2009 eine stilisierte Rekonstruktion von Klosterkirche und Garten mit angeschlossener Ausstellung an die Bedeutung der Klöster für den Landesausbau Ostfrieslands. Aus touristischer Erwägung dient der Kirchturm gleichzeitig als eine der wenigen öffentlich zugänglichen Aussichtsplattformen Ostfrieslands.

Über ganz Ostfriesland verteilt finden sich zahlreiche Wehr- und Prachtbauten der ehemaligen Häuptlings- und Adelsfamilien des Landes. Allein in Leer stehen vier dieser so genannte Burgen, die sich teils in Privatbesitz, teils in Besitz der öffentlichen Hand befinden. Die älteste unter ihnen ist die bald nach 1450 erbaute Harderwykenburg. Auch das Schloss Lütetsburg nahe Norden befindet sich in Privatbesitz, im ausgedehnten anliegenden Park sind jedoch Spaziergänge möglich. Im benachbarten Hage befindet sich die Burg Berum. Die älteste erhaltene Häuptlingsburg Ostfrieslands ist das Steinhaus in Bunderhee.[92] Weitere Burgen und Schlösser finden sich auch in Hinte, Pewsum, Stickhausen und Dornum. Im Auricher Schlossbezirk sind Gerichte und das Niedersächsische Landesamt für Bezüge und Versorgung untergebracht.

Die größte Veranstaltungshalle Ostfrieslands, die Nordseehalle in Emden, hat eine Maximalkapazität von 5500 Personen. Darüber hinaus gibt es nennenswerte Veranstaltungshallen in Aurich (Stadthalle und seit Mai 2009 auch ein Neubau mit dem Sponsoring-Namen Sparkassen-Arena, maximal 3000 Personen) und Leer (Ostfrieslandhalle).

Theater finden sich auf Norderney (Kurtheater Norderney) und in Emden (Neues Theater). In den anderen Orten werden für Theateraufführungen, Kabarettveranstaltungen u. ä. zumeist andere öffentliche Gebäude wie beispielsweise Schulen genutzt, in Aurich auch die Stadthalle.

Viele Dörfer sind in den vergangenen Jahrzehnten im Zuge der Dorferneuerung aufgewertet worden. Zu den Dörfern mit gut erhaltenen historischen Ortskernen zählen beispielsweise die beiden Krummhörner Orte Rysum (Landessieger 1995 im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“) und Greetsiel, das Uplengener Dorf Hollen (Zweiter Bundessieger 1993 und 1995 beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“) oder auch Westgroßefehn, das 1633 Ausgangspunkt der Kolonisierung des Großefehns war. Die Gemeinde Großefehn ist von kilometerlangen, schnurgerade verlaufenden Fehnkanälen durchzogen, desgleichen die Gemeinden Rhauderfehn, Ostrhauderfehn, weite Teile der Gemeinde Moormerland und kleinere Teile anderer Gemeinden. Greetsiel und die Rheiderländer Ortschaft Ditzum sind auch als Kutterhäfen touristische Anziehungspunkte.

In Ostfriesland gibt es eine große Zahl von Mühlen, hauptsächlich Holländerwindmühlen, von denen die meisten besichtigt werden können. Die größte dieser Art in Deutschland mit einer Kappenhöhe von 30,2 Metern steht in Hage. Auch die älteste erhaltene Holländerwindmühle Deutschlands, die Peldemühle in Wittmund aus dem Jahr 1741, befindet sich in Ostfriesland[93]. Zu Berühmtheit gebracht haben es auch die unmittelbar nebeneinander stehenden, in rot und grün gehaltenen Zwillingsmühlen von Greetsiel. Außerdem befindet sich in Dornum die einzige Bockwindmühle Ostfrieslands.

Die Gemeinde Krummhörn beherbergt sowohl den größten Leuchtturm an der deutschen Nordseeküste in Campen (65 Meter) als auch den kleinsten in Pilsum (zwölf Meter). Der gelb-rot gestreifte Turm wurde insbesondere durch den Otto-Waalkes-Film Otto – Der Außerfriesische bekannt und gilt – spätestens – seitdem als ein Markenzeichen Ostfrieslands.

Als Wahrzeichen der Blumenstadt Wiesmoor gilt die Blumenhalle. Die 1969 erbaute Ausstellungshalle zeigt auf einer Fläche von 1500 Quadratmeter mehr als 10.000 Blumen. Die Stadt verfügt über viele Baumschulen und große Gartenbau-Betriebe, weite Teile der Anbaufläche liegen unter Glas. Seit 1952 findet jährlich am ersten Septemberwochenende das den Blumen gewidmete Blütenfest statt.

Zu den überregional beachteten Veranstaltungen zählen das Festival Musikalischer Sommer in Ostfriesland, bei dem viele der zumeist klassischen Konzerte in Kirchen stattfinden, sowie das Internationale Filmfest Emden-Norderney, nach der Zahl der Besucher das größte Filmfestival Niedersachsens. Das größte Volksfest Ostfrieslands mit jährlich etwa einer halben Million Besucher ist der Gallimarkt in Leer.

 

Quelle: Wikipedia

Das Rheiderland

Das Rheiderland ist ein Landstrich in Deutschland und den Niederlanden zwischen Ems und Dollart. Der deutsche Teil des Rheiderlandes liegt in Ostfriesland, westlich der Ems. Der niederländische Teil (geschrieben: Reiderland) liegt in der niederländischen Provinz Groningen und wird häufig dem Oldambt zugerechnet. Das Rheiderland ist auf dem Festland neben dem Overledingerland, dem Moormerland und dem Lengenerland eine der vier historischen Landschaften des Landkreises Leer.

Das Rheiderland besteht größtenteils aus Marschlandschaften (Polder) und ist ebenso flach wie der übrige Teil Ostfrieslands, jedoch gibt es noch weniger Baumbepflanzung. Dadurch ergibt sich ein Blick bis zum Horizont. Entlang der Ems zieht sich die historische Flussmarsch, die bis zu 1,50 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Auf den feuchten bis nassen Wiesen brüten noch zahlreiche Wiesenvögel wie Kiebitz, Uferschnepfe oder Rotschenkel. Im Winter suchen hier bis zu 120.000 Wildgänse (vor allen Dingen Blessgans, Nonnengans und Graugans) nach Nahrung. Auch für Goldregenpfeifer, Regenbrachvogel, Großer Brachvogel und Kiebitz stellt der Grünlandbereich des Rheiderlandes einen Zwischenrastplatz von international herausragender Bedeutung dar. Aufgrund dieser Bedeutung für den Vogelzug wurde das Gebiet 2000 als Europäisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen.

Der nordwestliche Teil des Rheiderlandes wurde durch mehrere Eindeichungen vom Dollart zurückgewonnen. Der Marschboden ist ebenfalls sehr fruchtbar, aber aufgrund seiner Entstehungsgeschichte höher gelegen und daher ackerfähig. Die Bauern waren früher wohlhabend (Polderfürsten), was sich bis heute in den prächtigen Gulfhöfen widerspiegelt. Im Süden des Rheiderlandes gab es auch Moorflächen, die Ausläufer des Bourtanger Moores waren. Bis auf ein kleines Restmoorgebiet bei Wymeer sind die Moore heute zerstört.

Vorherrschend ist im Rheiderland die evangelisch-reformierte Kirche, zu der auf deutscher Seite heute noch etwa 70 % der Bevölkerung gehören. Bedeutendste und weithin sichtbare kirchliche Monumente dieser Konfession im Rheiderland sind die Kirchen zu Bunde, Ditzum und Jemgum. Während die Kirche zu Bunde das größte Monument im Rheiderland ist, sind die Glockentürme in Ditzum und Jemgum in einer Bauweise gehalten, die Leuchttürmen ähnelt. In einigen Orten gibt es auch evangelisch-lutherische Kirchengemeinden. Minderheiten sind Altreformierte und Freikirchliche Gemeinden, eine einzelne katholische Gemeinde gibt es in Weener. Bekannt ist die Region in diesem Zusammenhang auch durch ihre große Anzahl bedeutender Kirchenorgeln, die die Kirchen vor Jahrhunderten haben bauen lassen und bis heute erhalten sind. Die bedeutendste ist die Arp-Schnitger-Orgel in der St.-Georgskirche in Weener.

An niederländischer Seite hat sich die Entkirchlichung viel weiter durchgesetzt. Nur noch eine Minderheit gehört zu einer der reformierten Kirchen. Es gibt Gemeinden der Protestantischen Kirche in den Niederlanden in Finsterwolde und Nieuweschans.

Im Rheiderland ist die Niederdeutsche Sprache im Alltagsgebrauch noch weitverbreitet. Die meisten Menschen im deutschen Teil des Rheiderlandes sprechen im alltäglichen Leben Ostfriesisches Platt (oder einen Unterdialekt, das Rheiderländer Platt). Im niederländischen Teil wird neben der Niederländischen Sprache auch ein Dialekt des Groninger Platt gesprochen, das dem ostfriesischen Platt recht ähnlich ist.

Bis ins 19. Jahrhundert war im Rheiderland das Niederländische die dominierende Kirchensprache und hat viele Spuren im örtlichen niederdeutschen Dialekt hinterlassen. Die enge kulturelle und sprachliche Verbindung mit der niederländischen Seite war ein Grund dafür, dass die Niederlande das Gebiet nach dem 2. Weltkrieg für sich beanspruchten, allerdings erfolglos.

Der größte Ort ist die Stadt Weener. Verwaltungstechnisch ist das Rheiderland auf deutscher Seite in die Gemeinden Weener, Bunde und Jemgum sowie den Ortsteil Bingum der Stadt Leer aufgeteilt. Auf niederländischer Seite gehören die Gemeinde Reiderland, der nördliche Teil der Gemeinde Bellingwedde, der östliche Teil der Gemeinde Scheemda sowie die Gemeinde Winschoten zum Rheiderland.

Trotz der fast nicht vorhandenen Industrie und der niedrigen Bevölkerungsdichte ist das Rheiderland eine Hochburg der Sozialdemokratie.

Das Rheiderländer Wappen zeigt auf einem längs geteilten Schild links einen halben schwarzen Adler auf goldenem Grund, rechts eine goldene Lilie auf blauem Grund. Das Wappen geht auf ein mittelalterliches Siegel zurück. Der Adler findet sich in vielen friesischen Wappen und steht für die Reichsunmittelbarkeit und damit die Freiheitsrechte der Friesen. Die Lilie ist ein vorreformatorisches Symbol der Reinheit und steht für Maria, die Schutzpatronin der Friesen. Das Wappen wurde vom ehemaligen Kreis Weener geführt.

Das Rheiderland wurde bereits früh von den Friesen besiedelt. Nachdem im 13. Jahrhundert die auswärtigen Machthaber aus Friesland vertrieben waren, bildete das Rheiderland wie die anderen friesischen Gebiete ein eigenständiges reichsunmittelbares Territorium mit einer Ratsverfassung. Feudalherrschaft war in diesen Landesgemeinden unbekannt. Hauptorte waren wohl Weener und Hatzum.

Zunächst war das Rheiderland eher in Richtung der Groninger Ommelande orientiert. Erst seit dem Einbruch des Dollarts (ab 1362), der große Gebiete des Rheiderlandes unter Wasser setzte und eine natürliche Grenze zu den Ommelanden bildete, wandte sich die Landesgemeinde stärker den friesischen Gebieten östlich der Ems zu. Durch Einpolderungen wurden bis ins 20. Jahrhundert viele an das Meer verlorene Gebiete zurückgewonnen.

Ab 1413 fiel das Gebiet unter die Herrschaft der Häuptlingsfamilie tom Brok und in der Folge zunächst an Focko Ukena und dann die Familie Cirksena. Nur für eine kurze Zeit konnte sich die Landesgemeinde noch einmal selbstständig machen. Der heute deutsche Teil des Rheiderlandes wurde somit Teil der Grafschaft Ostfriesland und teilte von da an deren Schicksal.

Formell war das Rheiderland bis 1600 ein eigenes Land unter der Herrschaft der ostfriesischen Grafen, wurde dann aber endgültig Ostfriesland angegliedert. 1806 wurde das Rheiderland dem Departement von Groningen (Département Ems-Occidentale) im Königreich Holland, später Teil des Kaiserreiches Frankreich, zugeschlagen und damit von Ostfriesland getrennt (das restliche Ostfriesland wurde zum Département Ems-Orientale). Nach dem Sturz von Napoleon wurde das Rheiderland wieder mit dem übrigen Ostfriesland vereint und gehörte seit 1814 zum Königreich Hannover, wo es der Landdrostei Aurich zugeordnet wurde. Das Gebiet des Rheiderlands war in die beiden Ämter Jemgum und Weener gegliedert, die 1859 zu einem Amt Weener vereinigt wurden.

1867 wurde das Königreich Hannover von Preußen annektiert und zur Provinz Hannover umgestaltet. Im Rahmen der Einführung einer neuen Kreisordnung für die Provinz wurde am 1. April 1885 aus dem Amt Weener der Kreis Weener gebildet. Das Rheiderland bildete damit einen eigenständigen preußischen Landkreis. Durch eine Verordnung des preußischen Staatsministeriums wurde 1932 der Kreis Weener aufgrund seiner vergleichsweise geringen Größe aufgelöst und mit dem Landkreis Leer zusammengeschlossen.

Nach dem 2. Weltkrieg erhoben die Niederlande Anspruch auf das ganze Rheiderland; jedoch wurden diese Ansprüche von den Siegermächten abgewiesen. Holländisch war auf der deutschen Seite des Rheiderlandes tatsächlich noch nicht lange durch das Deutsche als Hochsprache ersetzt worden und wurde nach wie vor von einem Großteil der Bevölkerung verstanden und aktiv gesprochen. Der einzige rechtlich-formelle Grund für die niederländische Territorialforderung war allerdings, dass das Rheiderland 1806 bis 1813 von Ostfriesland abgespalten war als Teil des französischen Königreichs Holland bzw. der französisch-holländischen Départements. Die Siegermächte hatten jedoch kein Interesse an einer territorialen Neugliederung Deutschlands in den westlichen Grenzgebieten, und die Niederländischen Annexionspläne nach dem Zweiten Weltkrieg zerschlugen sich.

(Quelle Wikipedia)

Bad Nieuweschans (NL)

Deutsche Fahne

Bad Nieuweschans ist der nördlichste Ort der Niederlande an der deutschen Grenze in der Provinz Groningen. Er entstand 1628 während des Achtzigjährigen Krieges als Festung Nieuwe- oder Langeakkerschans am Dollart. Die Festung hatte die Form eines regelmäßigen Fünfecks, umgeben von Wällen und Wassergräben. Im Jahr 1815 zog die niederländische Garnison ab. Nieuweschans ist seit 1870 kein Festungsdorf mehr. 1882 wurden die Befestigungsanlagen abgerissen und die Kanäle zugeschüttet. Der Bau der Eisenbahn führte zur Industrialisierung der Region, insbesondere landwirtschaftliche Industrie siedelte sich hier an.

Während der siebziger Jahre erfolgte die Rekonstruktion der Festung.

Im Jahre 2010 wurden die ehemaligen Gemeinden Reiderland, Scheemda und Winschoten zur neuen Gemeinde Oldambt zusammengeschlossen.

Im ehemaligen Reiderland liegen die Dörfer Bad Nieuweschans, Beerta und Finsterwolde. Im 14. Jahrhundert wurde diese Landschaft fast völlig durch den Dollart verschlungen. Nachdem das Land im 16. Jahrhundert wiederholt von schweren Sturmfluten heimgesucht wurde, konnte sich der Dollart in zwei Richtungen bis tief ins Hinterland ausbreiten. Kurz danach begann man damit, das Meer wieder zurückzudrängen, zum einen, indem man die natürliche Anschwemmung von Land nutzte, zum anderen aber durch aktive Einpolderung.

Als in 630 Meter Tiefe mineralreiches Quellwasser entdeckt wurde, und 1985 das Wellness- und Kurresort ‘Fontana Bad Nieuweschans’ eröffnete, wurde Bad Nieuweschanz mit dem ersten auf niederländischem Boden gelegenen Kurzentrum bis über die Landesgrenzen hinaus bekannt und erhielt den Titel Bad. Im Jahr 2009 wurde der Ort zu Bad Nieuweschans. Die moderne Therme mit Sauna und Hotel hat mittlerweile rund 200.000 Besucher pro Jahr.

Von diesem Wasser, mit einer natürlichen Temperatur von 23 Grad Celsius, das auf 36 Grad erwärmt wird, geht eine heilsame Wirkung aus.

Fahne Niederlande

Bad Nieuweschans

Een bijzonder grensdorp met een rijk verleden en een bloeiende toekomst.

Nieuwe Schans, de meest noordelijke plaats aan de Duitse grens in de provincie Groningen, is in 1628 in opdracht van de stadhouder Ernst Casimir van Nassau op de toenmalige Dollarddijk van de in 1605 bedijkte nieuwe polder (Bunder Nieuwland) als vesting aangelegd ter vervanging van Oude Schans.

Nieuweschans kreeg een regelmatige vijfhoekige grondvorm, werd van bastions voorzien en door wallen en grachten omgeven. Twee poorten, de Winschoterpoort en de Bellingwolderpoort gaven toegang tot de vesting. Binnen de schans ontstond een regelmatig stratenpatroon met in het midden een brede hoofdas, waarop geëxerceerd werd.

Omstreeks 1900 was de vesting ontmanteld. Levendigheid bleef er echter tot ver na de oorlog volop. Er was een uitgebreid spoorwegemplacement met werkvolk uit zowel Duitsland als Nederland, en tot de komst van de snelweg A7 trokken dagelijks honderden auto's en vrachtwagens door het dorp, om via de douane en grensposten naar Duitsland en Schandinavië te gaan.

Nadat de Europese grenzen open gingen en de snelweg was aangelegd, werd het aanvankelijk stil in Nieuweschans.

In 1975 meldde zich een Duitse onderzoeker bij de toenmalige burge-meester van Nieuweschans met de mededeling: “Er zit geneeskrachtig water onder Nieuweschans. Dit betekent dat Nieuweschans een Heilbad - Kuuroord kan worden”. Dat was iets geheel nieuws voor Nederland en het duurde dan ook even voor men er in geloofde. Pas in 1980 werd er een proefboring gedaan en werd op 633 meter diepte het gezochte ‘Heilwasser’ aangeboord.

Nu biedt het kuurbad Fontana aan meer dan 200.000 bezoekers per jaar een "bron van wellness". Nieuweschans onderging in de afgelopen jaren een facelift en langzamerhand keerde de bedrijvigheid er terug. Het dorp maakt zich op voor een nieuwe toekomst als Bad Nieuweschans.

Terug naar bove

Winschoten (NL)

Fahne Deutschland

Winschoten ist eine ehemalige Gemeinde in der Provinz Groningen in den Niederlanden, die seit 1. Januar 2010 den Sitz der neuen Gemeinde Oldambt bildet. Winschoten hat 18.160 Einwohner (Stand: 2013) und eine Fläche von ca. 22 km². Der Ort ist bekannt als Mühlen- und Rosenstadt. Winschoten liegt etwa 20 km östlich der Stadt Groningen, an der Autobahn A7 (E22) nach Leer (Ostfriesland) und Oldenburg. Die ehemalige Gemeinde hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Leer–Groningen. Es gibt von hier auch gute Straßen nach Veendam und Stadskanaal. Östlich von Winschoten liegt die ehemalige Gemeinde Reiderland mit dem Kurort Bad Neuschanz. Winschoten ist nicht nur das Versorgungs- und Verwaltungszentrum der Gemeinde Oldambt, sondern auch ein Zentrum der Karton- und Verpackungsindustrie. Der Philips-Konzern hat eine Glasfabrik in der Stadt. Außerdem gibt es eine kleine Schiffswerft und einige kleine Fabriken von Maschinenteilen. In der Umgebung werden Rosensträucher gezüchtet.

Winschoten entwickelte sich im 13. Jahrhundert als Siedlung an der Handelsstraße von Groningen nach Münster (Westfalen), die hier einen Bach kreuzte und wo es Herbergen gab. Bereits vor dem Jahr 1600 wurde es, obwohl es erst 1825 das Stadtrecht erhielt, zu den Städten gerechnet. Im Achtzigjährigen Krieg war es eine Festung. Aber erst mit der Herrschaft Napoleons gewann Winschoten an Bedeutung: 1803 und 1811 erhielt es Gerichte. Die Stadt wurde im 19. Jahrhundert industrialisiert (Eisenbahnanschluss 1868), was nicht nur zu Wohlstand führte, sondern auch zu sozialen Unruhen, da die Gegensätze zwischen arm und reich sehr deutlich waren. In der Stadt stehen mehrere Villen, die sich reiche Bauern aus der Umgebung zwischen 1850 und 1910 bauen ließen. Seit 1832 existiert in der Stadt ein humanistisches Gymnasium.

Bereits 1835 gab es ein Aufruhr gegen eine Erhöhung der Grundsteuer. Später wurde Winschoten, wie auch die umliegenden Orte, zu einer Hochburg des Sozialismus, später sogar des Kommunismus in den Niederlanden. Noch im Jahr 1973 kam Winschoten landesweit in die Schlagzeilen, weil es erstmals einen Streik von Frauen gab, die von ihrem Arbeitgeber, der Optilon- Reißverschlussfabrik, gleichen Lohn wie die Männer für gleiche Arbeit forderten. Der Streik selber hatte keinen Erfolg, aber war ein wichtiger Ansatz für die Entwicklung der Dolle Mina - Frauenbewegung in den Niederlanden.

Bis zum Zweiten Weltkrieg lebte in Winschoten die größte jüdische Gemeinschaft der Niederlande nach Amsterdam. Im Zweiten Weltkrieg wurden die 500 Juden der Stadt fast alle über das Durchgangslager Westerbork nach Auschwitz und anderen Vernichtungslagern verschleppt. Seitdem gibt es nur noch einige Juden.

Nördlich von Winschoten, befindet sich das Gebiet der Blauwestad (Blaue Stadt), eines der spektakulärsten Landschaftsprojekte seit der Trockenlegung des IJsselmeerpolders: ein neuer See, kanaldurchzogene neue Wohngebiete mit reichlich Ufergrundstücken und ein ausgestrecktes Naturgebiet. Das Herz des Projektes bildet der künstliche Sees mit einer Größe von über 200 Hektar.

 

Fahne Niederlande

Winschoten

Winschoten is een plaats en voormalige gemeente in de provincie Groningen in Nederland. Omdat het in 1825 min of meer symbolisch stadsrechten verkreeg, wordt het vaak een stad genoemd. Winschoten vervult een centrumfunctie binnen de gemeente Oldambt en had in 2013 in totaal 18.160 inwoners (Bron CBS).

 

De plaats heeft als bijnaam de Molenstad. De plaats wordt ook wel Sodom genoemd, de inwoners dientengevolge Sodommers, maar ook wel gekscherend Tellerlikkers. De bijnaam Sodom is afkomstig uit de Joodse gemeenschap die voor de Tweede Wereldoorlog in Winschoten woonde, men vond dat de overige bevolking er maar losse zeden met betrekking tot seksualiteit en gokken op nahield.

 

In het wapen van Winschoten staat de H.Vitus afgebeeld. In de Middeleeuwen ressorteerde Winschoten en omgeving onder de abdij van Corvey. In deze abdij worden de relieken van deze Siciliaanse heilige bewaard. In de vierde eeuw na Chr. werd hij vanwege zijn geloof vermoord. In Winschoten herinnert veel aan deze heilige, onder andere de St. Vitusstraat, de buurtschap 'Sint Vitusholt', de scoutinggroep St. Vitus, R.K. Basisschool St. Vitus, Kegel Vereniging HKC St. Vitus en de R.K.Parochiekerk van de H.Vitus.

De oorsprong van de naam Winschoten is omstreden. Volgens de kroniek van Mariëngaarde werd het klooster van Heiligerlee in 1231 gesticht in het dorp Asterle, dat gelegen was tussen Westerlee en Winsewida. Met Winsewida wordt kennelijk Winschoten bedoeld, waardoor deze plaats samen met Onstwedde, Vlagtwedde, Ulsda en Bunde tot de oudste plaatsen in de omgeving kan worden gerekend. Al deze plaatsen hebben namelijk de uitgang -widu ('bos, hout') in hun naam. Dit in tegenstelling tot de jongere veenontginningsdorpen met de uitgang -wolde. Het voorvoegsel Win(s)e- is vermoedelijk ontleend aan een persoonsnaam. Wobbe de Vries veronderstelt echter dat het hier om het Kloosterholt gaat.[2] De naam Windtschote(n) wordt voor het eerst gebruikt in 1391, in latere teksten staat Wynschote(n), Wynschotten, Wynschoeten of Winschote(n). De Vries denkt daarbij aan een persoonsnaam met het achtervoegsel -kote. De naam *Windeskote zou dan 'de kleine hoeve of het kot van Windo' betekenen. Gildemachter wijst echter op het achtervoegsel -schote, Oudfries -skat, dat 'zandopduiking, hoger liggend land' betekent.[3]. Mogelijk betreft het de Oudfriese persoonsnaam Wine met het meervoudssuffix -ingi, waaruit via de tussenvorm Winen(d)se- de namen Winsewida en Win(dt)schoten zijn ontstaan.[4] Deze persoonsnaam komt ook voor in de plaatsnamen Wymeer, Wynham (bij Ditzumerverlaat) en Wynedaham (verdronken in de Dollard). Winsewida of Winschoten betekent dan: 'het bos' of 'de zandopduiking van de mannen van Wine'.

De oorsprong van Winschoten ligt misschien op het hoogste punt van De Garst, een oude keileemrug. Op grond van het onregelmatige verkavelingspatroon kan worden vermoed dat hier al vóór de 11e of 12e eeuw een nederzetting is ontstaan. De bakstenen Sint-Vituskerk aan het Marktplein dateert uit het laatst van de 13e eeuw (rond 1275), maar had mogelijk al een oudere voorganger. Volgens een document uit 1474 berustte de voogdij over de kerk van Winschoten bij de abt van de abdij van Corvey aan de Weser, waar de relieken van Sint Vitus werden bewaard. Aangezien dit klooster eerder betrokken was bij de kerstening van Westerwolde en het Emsland, mag worden aangenomen dat Winschoten oorspronkelijk nauwe banden had met Westerwolde en dat de eerste bewoners wellicht uit dit gebied kwamen. De dorpskern was niet ver verwijderd van het riviertje de Rensel, dat bij Westerlee in het hoogveen ontsprong en in de omgeving van Winschoterzijl in de Pekel A uitmondde. Het gebied rond de kerk stond in de 16e eeuw bekend als het Ronde Loegh. De Langestraat of Wittevrouwenstraat verbond de dorpskern met het klooster van Heiligerlee. Een omgracht perceel aan de Vissersdijk, eigendom van de kerk, markeerde misschien de plek van een middeleeuws steenhuis waar de voogd van Winschoten resideerde.

In de 11e of 12e eeuw ontstonden tevens twee randveenontginningsdorpen, die in een boog om de dorpskern heen lagen: Bovenburen en Sint-Vitusholt of Zuiderveen. Sint-Vitusholt had aanvankelijk een eigen kerk, die volgens rijksbouwmeester Cornelis Peters (die van 1905 tot 1907 betrokken was bij de restauratie van de Marktpleinkerk) 'waarschijnlijk eene kleine vroegromaanse kerk' was.[5] Volgens de Stichting Oude Groninger Kerken werd dit gebouw echter net als de Marktpleinkerk pas rond 1275 gebouwd. In 1543 werd deze 'olde karck' (net als de kerk van Oostwold) afgebroken. Volgens de stichting Oude Groninger Kerken werd de kerk overigens slechts deels gesloopt en werd de steen gebruikt bij de verbouwing van de Marktpleinkerk.[6] Deze kleine kerk staat als kerk met westtoren vermoedelijk op de kaart van Jacob van Deventer uit 1545, die de kerk dus waarschijnlijk enkele jaren daarvoor heeft getekend.[7] Bovenburen en Winschoteroosteinde vielen onder de parochie van het Marktplein. Vanuit het Zuiderveen werd ook de ontginning van het hoogveen bij Oude Pekela ter hand genomen; al in 1514 kocht de stad Emden turf in het Oldambt.

Winschoten behoorde tot het middeleeuwse landschap Reiderland, maar viel samen met Westerlee, Heiligerlee, Beerta, Ulsda, Blijham en Bellingwolde onder het bisdom Osnabrück, waartoe ook Westerwolde werd gerekend. Dit in tegenstelling tot de rest van Reiderland, dat onder het bisdom Münster viel. Winschoten was tevens de hoofdplaats van een afzonderlijk rechtsdistrict in het Reiderland, dat ook wel Ulsder Vijfdedeel werd genoemd. Vanwege de enorme afstanden liet de abt van abdij van Corvey de rechten die hij in Winschoten en Westerwolde bezat vanaf de 14e eeuw waarnemen door de hoofdelingenfamilie Addinga te Wedde, wier voorouders uit het Reiderland afkomstig waren. In 1474 wist deze familie te bewijzen dat zij de rechten op de voghedije to Wynschot als des Stifts Corvey olde erve al meer honderd jaar in handen hadden.[8] De Addinga's maakten echter misbruik van hun positie en raakten in conflict met de lokale bevolking.

In de periode van partijstrijd tussen Schieringers en Vetkopers wist de stad Groningen in 1435 behalve het Oldambt ook een deel van het Reiderland rond Winschoten aan zich te binden. In 1475 werd Egge Addinga door zijn onderdanen gelyncht; drie jaar later verjoegen de Groningers zijn zoon Haye uit Westerwolde, Bellingwolde en Blijham. Bij Winschoterhogebrug verrees de Pekelborg, waarin een stadsbestuurder of kastelein met enkele soldaten zijn intrek nam. De Addinga's kozen eieren voor hun geld; ze verpandden hun Corvey'se leengoederen in 1486 aan de stad. Toen het gewest in handen kwam van hun verwante Edzard I van Oost-Friesland, zagen zij hun kans schoon. In 1506 namen ze hun bezittingen weer in ontvangst, maar vermoedelijk niet voor lang. Het Oldambt, waartoe Winschoten voortaan werd gerekend, kwam in handen van Karel van Gelre, die in 1529 de Addinga's liet verjagen en Westerwolde overdroeg aan zijn stadhouder Berend van Hackfort. Karel V gaf op zijn beurt in 1536 Westerwolde in leen aan zijn stadhouder Georg Schenck van Toutenburg. Winschoten bleef - net als de rest van het Oldambt - onder het gezag van de stad Groningen, waarvoor de inwoners zich erkentelijk toonden door het stadsbestuur in oktober 1536 een wild zwijn te schenken.[9] De Addinga's slaagden er niet meer in hun rechten op de kerk van Winschoten terug te krijgen.

Winschoten maakte na de slag bij Heiligerlee (1568) tot aan 1580 weinig bijzonderheden mee. In 1580 ging de stadhouder van Groningen, Rennenberg, over tot de Spaanse zijde en tot aan 1594 vonden herhaaldelijk schermutselingen plaats in en rondom Winschoten. In 1593 werd de plaats door graaf Willem Lodewijk van Nassau op de Spanjaarden veroverd, maar werd in hetzelfde jaar heroverd door Spaanse troepen onder graaf Frederik van den Berg. Bij die gelegenheid werd de kerk te Winschoten tegen de Spanjaarden verdedigd door een sergeant Johan Moda. In 1594 viel de gehele provincie in handen van Staatse troepen. In 1624 werd Winschoten nogmaals door Spaanse troepen veroverd en verbrand.

Winschoten werd in het rampjaar 1672 door de troepen van Bernhard van Galen, de bisschop van Münster, veroverd zonder tegenstand. Later in dat jaar werd een veldslag geleverd doordat Groningse troepen Winschoten heroverden. De Groningse troepen onder kolonel Jorman wonnen de slag, veroverden de schans in Winschoterzijl en ook de Wedderborg. De Groningers waren nog niet van de Munsterse troepen af: in maart 1674 werden Winschoten en omringende plaatsen nogmaals geplunderd. Economisch stelde Winschoten in de zeventiende eeuw nog niet zoveel voor. Met het doortrekken van het Schuitendiep (Winschoterdiep) in 1653 werd Winschoten al enigszins ontsloten. De Rensel werd gekanaliseerd en er werden betere wegen aangelegd. Pas in de achttiende eeuw begon de bloei en welvaart wat toe te nemen, om een voorlopig hoogtepunt te bereiken in de negentiende eeuw, nadat de stad in 1825 stadsrechten werden verleend door koning Willem I. De stad groeide vanaf die tijd uit tot een van de centra van Oost-Groningen.

Winschoten werd in de negentiende en het begin van de twintigste eeuw een echte handelsstad, mede door de aanwezigheid van vele Joden. Ook speelde de aanleg van een spoorweg naar Groningen in 1867 een grote rol. De geschiedenis van Winschoten kent een zeer zwarte bladzijde door het afvoeren van de Joden in de Tweede Wereldoorlog, die nagenoeg alle werden vermoord in concentratiekampen. Winschoten werd in 1945 bevrijd door Belgische SAS, Canadese en Poolse troepen.

Op 12 mei 2004 is een start gemaakt met het project Blauwestad, dat de (inmiddels gefuseerde) gemeenten Winschoten, Scheemda en Reiderland verbindt. Het nieuw aangelegde meer waaraan Blauwestad ligt wordt het Oldambtmeer genoemd. Aandachtstrekker voor Blauwe Stad was "De Rups", die diende als informatiepunt voor geïnteresseerden en die vanaf de autosnelweg A7 was te zien. de rode rups is eind 2013 gesloopt.

Al rond 1815 wordt in Winschoten jaarlijks de Allerheiligenmarkt georganiseerd.[10] Deze Winschoter jaarmarkt, in de volksmond 'Adrillen' genoemd (het Groninger woord voor Allerheiligen), vindt elke eerste maandag van november plaats in het centrum van de stad. Op de tweede maandag van deze maand wordt de jaarmarkt, onder de naam 'Lutje Adrillen', nog eens in het klein over gedaan. De markt trekt jaarlijks tachtig- tot honderdduizend bezoekers en is daarmee de grootste van Nederland.[11]

Adrillen werd van 1995 tot 2011 gepromoot door 'Popko', het vingerwijzende boertje met in zijn linkerhand een drietand, die de bezoekers vijftien jaar lang verwelkomde met de Groninger leus: "Hé..., Doe! Komst óók op Adrillen?!". Doordat de gemeente Oldambt in 2011 besloot een nieuw 'format' te kiezen voor de markt, werd er afscheid genomen van het Groninger boertje dat zich inmiddels ontpopt als het Groninger beeldmerk van de 21e eeuw.

De gemeenten Winschoten, Scheemda en Reiderland gaan sinds 1 januari 2010 gezamenlijk door het leven als gemeente Oldambt. De bevolking van de drie gemeenten heeft in een referendum voor deze naam gekozen. Oud-Winschoter Jan Mulder maakte 20 september 2008 op het gemeentehuis in Winschoten de keuze bekend.

Het oudste park van Winschoten is het Sterrebos of Wandelbos nabij het centrum dat tussen 1826 en 1827 op initiatief van de Winschoter dominee B.H. Steringa Kuiper werd aangelegd met behulp van arbeiders die te werk gesteld werden door de Maatschappij tot Nut van 't Algemeen. In 1907 kreeg het park haar huidige uitstraling toen landschapsarchitect Leonard Springer een ontwerp voor het park maakte. Het park heeft de status van rijksmonument.

Winschoten heeft een 70 hectare groot Stadspark, waarvan 6 hectare bestaat uit waterpartijen. Het Stadspark wordt doorsneden door de weg Bovenburen. Het zuidelijke deel van het park werd aangelegd in 1963 en het noordelijke deel tussen 1976 en 1978. Het zuidelijke deel is meer cultuurlijk aangelegd en het noordelijke deel meer natuurlijk. Onderdeel van het zuidelijke deel vormt het grootste rosarium van Nederland. Ook bevat het park een kinderboerderij. Aangrenzend liggen het sportcomplex van voetbalclub WVV en honk- en softbalclub WHSC. Een derde park is het rond 1900 aangelegde Maintebos bij het Sint Vitusholt.

Aan de Parklaan in Winschoten ligt het grootste rosarium van Nederland.

Stadt Leer (Ostfriesland)

Die Stadt Leer (Ostfriesland) ist die Kreisstadt des Landkreises Leer in Niedersachsen und eine selbständige Gemeinde. Mit 34.226 Einwohnern ist sie nach Emden und Aurich die drittgrößte Stadt Ostfrieslands.

Sie liegt im südlichen Ostfriesland an der Mündung der Leda in die Ems. Ursprünglich befand sich sein Stadtkern an einer Schleife der Leda in unmittelbarer Nähe der Mündung des Flusses; durch die Erweiterung ihres Gebiets und Eingemeindungen breitete sich die Stadt in Richtung Ems aus. Seit der Eingemeindung der Stadtteile Bingum und Nettelburg 1972 erstreckt sich das Stadtgebiet auch auf Bereiche westlich der Ems und südlich der Leda. Den Seehafen Leer erreichen Seeschiffe über die Ems und die Leda sowie eine Seeschleuse, die den Hafen schützt. Die Stadt befindet sich ungefähr auf halber Strecke zwischen Groningen und Oldenburg.

Durch ihren Seehafen ist die an Ems und Leda gelegene Stadt seit Jahrhunderten vom Handel und der Seefahrt geprägt. Sie ist einer der größten deutschen Reederei-Standorte. Leer gilt zudem als die wichtigste Einkaufsstadt Ostfrieslands und als Mittelzentrum. Sie bezeichnet sich als Tor Ostfrieslands und liegt an Kreuzungspunkten der Verkehrsträger Straße, Schiene und Fluss.

Die Altstadt gilt wegen des guten Erhaltungszustands ihrer historischen Häuser als die „wertvollste“ der Region. Vier Burgen, zahlreiche Bürgerhäuser und Kirchen aus mehreren Jahrhunderten sind in der Stadt zu finden.

Leer ist Sitz des Landeskirchenamtes der Evangelisch-reformierten Kirche, des Kommandos Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst der Bundeswehr und Unternehmenssitz der Bünting-Gruppe.

In Leer befindet sich der 'Fachbereich Seefahrt' der Hochschule Emden/Leer. Weitere öffentliche Dienstleister haben in der Stadt ihren Sitz oder eine Niederlassung.

Im späten 14. und frühen 15. Jahrhundert war Leer durch den Häuptling Focko Ukena ein politisches Zentrum Ostfrieslands. Zur Stadt erhoben wurde Leer aber erst 1823. Zuvor galt der Ort als Marktflecken, hatte aber schon lange vor der Verleihung des Stadtrechts städtische Züge angenommen.

Wahrscheinlich lässt sich der Name der Stadt Leer von dem urgermanischen Wort „hlér“ („Weideplatz“) ableiten.

Die Einwohner werden im Standarddeutschen Leeraner und auf Plattdeutsch Leerders genannt, das dazugehörige Adjektiv lautet ebenfalls so.